Die Geschichte des kleinen John in Kisumu – 15.10.2025

Bei unserem Besuch in Kisumu im August 2025 hat mich eine Begegnung besonders berührt – die Geschichte des kleinen John, die ich heute mit euch teile.

John ist sieben Jahre alt und besucht die höchste Klasse unserer Schule. Ein Kind mit einem wachen Blick, einem schüchternen Lächeln und einer Entschlossenheit, die man selten bei Kindern seines Alters sieht. John lebt mit seiner Großmutter und seinem Vater weit entfernt von der Schule. Früher wohnten sie nahe bei uns, in einer einfachen Baracke. Doch als sie die Miete nicht mehr aufbringen konnten, mussten sie auf ein kleines Stück Land umziehen, das der Großmutter gehört. Dort steht ihre ärmliche Lehmhütte – ihr Zuhause, ihr letzter Rückzugsort.

Unser Team bemerkte, dass John täglich 1,5 Stunden zu spät kam. Gerade rechtzeitig zur ersten Pause, wenn es den Haferbrei für alle Kinder gibt. Er bedankte sich immer so auffallend herzlich für das Essen. Schließlich fanden wir heraus, warum: John ging jeden Morgen zwei Stunden zu Fuß – auf nüchternen Magen. Nach dem Unterricht wartete derselbe Weg auf ihn zurück, und zu Hause musste er dann noch Wasser aus einem entfernten Brunnen für den Haushalt holen gehen.

Als ich davon erfahren habe, wollte ich diesen Weg gehen, Johns Weg.

Wir holten ihn früh am Morgen bei seiner Hütte ab. Der Vater, von Depression gezeichnet seit dem Weggang seiner Frau, findet keine Arbeit mehr. Die Großmutter wäscht Wäsche, um das Nötigste zu verdienen. Rund um das kleine Zuhause ist jedes Fleckchen Erde bepflanzt – Gemüse als Überlebensversicherung. John hatte seine neue Schuluniform und die neuen Schuhe an, die wir ihm geschenkt hatten. Ich hatte ihm auch Frühstück mitgebracht.

Moses, John, Claudia und Johns Vater vor deren Zuhause

Zusammen mit Moses, unserem Leiter in Kisumu, machten wir uns auf den Weg. Anfangs war John fröhlich – bis er merkte, dass er nicht in unser Auto steigen durfte, sondern die Strecke zu Fuß gehen musste. Dann war er richtig verärgert auf uns, vielleicht auch verletzt. Ich versprach ihm, dass dies der letzte Tag sein würde, an dem er diesen Weg zu Fuß gehen müsse.

Wir liefen, bogen von der Hauptstraße ab und folgten endlosen Feldwegen. John ging unbeirrt, als kenne er jeden Stein. Doch bald wurde uns klar: Etwas stimmte nicht. Der Weg war viel zu weit und die Richtung stimmte nicht. Als wir ihn danach fragten, sagte er: „Meine Großmutter ist einmal mit mir gegangen.“

In diesem Moment zog sich mein Herz zusammen. Der kleine Bub hatte sich verirrt – an seinem allerersten Schultag. Weil ihn niemand abholen konnte, hatte er sich seinen eigenen Weg gesucht und gemerkt: Einen riesigen Umweg, der seinen Schulweg drei- bis viermal verlängerte. Ein halbes Jahr lang war er so gelaufen – allein, bei Sonne, Regen, Staub und Hunger.

Als wir das realisiert hatten, hätte ich bei jeden weiteren Schritt weinen können, über das Verlassen sein aber auch den Mut des kleinen Buben.

Heute muss John den Weg nicht mehr gehen. In Österreich hat sich jemand gefunden, der seinen Transport mit dem Moped bezahlt – zehn Euro im Monat. Für uns eine Kleinigkeit, für John alles.

Manchmal denke ich, dass jeder Mensch seinen Kreuzweg trägt. Doch Johns Weg, dieser kleine Kreuzweg eines Kindes, zeigt uns, was Mut bedeutet – und wie wenig es braucht, um ein Leben zu verändern.

Claudia Schmidt

Ein Dauerauftrag über € 10 jeden Monat verändert das Leben unserer Kinder in Kisumu!

Wir freuen uns über jeden Beitrag! Bitte hilf uns, den Kindern zu helfen.

Spendenkonto: Migosi Family Hope Austria

IBAN AT59 2011 1288 3595 8700

Herzlichen Dank für deine/Ihre Hilfe! Sie kommt den Kindern direkt zugute. 😊

Deine Spende ist steuerabzugsberechtigt. Dazu benötigen wir den vollständigen Namen und das Geburtsdatum des Spenders.

Besuch 2025 in Kisumu :-) – 06.09.2025

Liebe Unterstützer:innen der MIGOSI FAMILY HOPE SOCIETY!

Wir waren im August wieder auf Besuch in Kisumu, bei unserer Schule und bei unserer Farm. Es war, wie bei jedem Mal, ein wunderschönes Erlebnis mit den Kindern und mit unserem Team vor Ort.

Wir sind mit dem Betrieb sehr zufrieden, haben allerdings wieder festgestellt, wo es Reparatur- und Verbesserungsbedarf gibt. Schaut euch die Bilder an!

Zahnputzunterricht für rund 100 Kinder!

Fußball Unterricht: SK Rapid hat unseren Kids Fußballgewand gespendet! Sie waren selig!!

Es gab wieder Geschenke für alle Kinder, unter anderem die obligaten zwei Unterhosen für jedes Kind 😊

Unser Team beim Farmbesuch

Unsere Farm! Erhard hat sich gleich ins Zeug gelegt und hat beim Umackern geholfen.

Der Betrieb der Schule benötigt finanzielle Mittel, vor allem, um rund 100 Kinder zu ernähren.

Weiters haben wir Reparaturprojekte festgestellt. ZB: die Fußböden in den Klassen sind nach 11 Jahren zu erneuern. Die WC-Anlage gehört saniert….

Wir freuen uns über jeden Beitrag! Bitte hilf uns, diesen Kindern zu helfen.

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Wir haben eine Farm in Afrika! – 18.04.2025


Liebe Unterstützer:innen der MIGOSI FAMILY HOPE SOCIETY!

Wir freuen uns, euch mitzuteilen, dass unsere Organisation in Kisumu jetzt am Stadtrand von Kisumu eine eigene Farm betreibt, mit 3.500m² Ackerland. Man sieht am Bild unten den Wasserturm, der mittels Photovoltaik vom Brunnen gespeist wird.

Ganz hinten in der Mitte sieht man das Haus für den Wächter des Feldes, gleichzeitig Geräteschuppen und Zwischenlager für die Ernte. Der Anbau ist rein biologisch, ohne Kunstdünger.

Diese Farm bietet unserer Gemeinschaft große Vorteile:

  • Gesundheitsfördernd: Die Schulkinder bekommen frisches Gemüse zum Mittagessen. Die Qualität des Essens steigt!
  • Arbeitsbeschaffung: Vorwiegend die Frauen der Gemeinschaft haben Arbeit am Feld, die in Naturalien bezahlt wird.
  • Einkommensfördernd: Die restliche Ernte wird im Großhandel gegen andere Lebensmittel eingetauscht, zB. gegen Bohnensäcke oder Mehl.
    Das entlastet unser Budget und macht die Schule unabhängiger von finanzieller Hilfe. Die Kosten für das Essen machten vor dem Ackerankauf immerhin 42% der laufenden Schulkosten aus.

Was gibt es da zum Mittagessen?
– Grünkohl von unserer Farm,
– Eierspeise von eigenen Hühnern
– und Ugali, aus Maismehl hergestellt, das im Tauschhandel gegen Farm-Gemüse erworben wurde.

Im Sommer 2024 haben wir zunächst ein Grundstück gepachtet, mit Kaufoption. Wir haben das Grundstück mit einem Zaun, einem Haus, einem WC und einem Wasserturm ausgestattet.

Professionelle Anfangsberatung für biologischen Anbau wurde angeheuert. Hellen und ihr Bruder James sind die Projektleiter. Wir waren uns nicht sicher, ob die Farm-Idee funktionieren wird, weshalb wir erst jetzt, wo sich der Erfolg voll eingestellt hat, berichten.

Aufgrund des großen Erfolges der Farm und der ertragreichen Ernten hat unsere Organisation in Kisumu nun das Grundstück erworben, um die Schule damit dauerhaft abzusichern. Die Investitionen für die Errichtung der Farm und der Kauf des Ackers wurde von der Familie Schmidt finanziert, weil es wie gesagt, ein Risikoinvestment war. Vor Kurzem haben wir den Bewässerungsbrunnen auf 20 Meter Tiefe erweitert und damit die Bewässerung in Trockenzeiten langfristig abgesichert. Ein herzliches Dankeschön den Unterstützern dieser Investition.

Unserer Farm fehlt noch ein bewegliches Treibhaus für den Anbau von Tomaten (Kosten KES 150.000, € 1063,-). Außerdem wollen wir Bananenbäume und weiteres Obst zur Verpflegung der Schulkinder am Grundstücksrand neben dem Zaun anbauen.

Wir sind für jeden finanziellen Beitrag SEHR DANKBAR!

Bitte helft uns bei diesem Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe!

Wir ernten Saga, Melanzani, Grünkohl, Spinat.

Herzlichen Dank für deine/Ihre Hilfe! Sie kommt den Kindern zugute und erzeugt so viel Lebensfreude. 😊

Spendenkonto: Migosi Family Hope Austria
IBAN AT59 2011 1288 3595 8700

Neujahrsgruß von unseren Schulkindern in Kisumu :-) – 30.01.2025

Liebe Unterstützer:innen der MIGOSI FAMILY HOPE SOCIETY!

Unsere Schüler aus Kisumu senden euch einen herzlichen Gruß für das neue Jahr 2025. 😊

Das neue Schuljahr hat in Kisumu gut begonnen. Wir haben 30 neue Schüler in die unterste Klasse aufgenommen. Insgesamt betreuen wir jetzt 97 Kinder!

Beim Weihnachtsfest, am 25.12.2024, wurden alle dank eurer Hilfe verwöhnt:


Die Kinder bekamen alle ein schwarzes T-Shirt und drei (!!) Paar Socken. Zwei Paar Socken haben wir bezahlt. Der Verkäufer hat jedem Kind noch zusätzlich ein Paar geschenkt. Es ist schön zu sehen, dass die Firmen in Kisumu von unserer Arbeit überzeugt sind und gelegentlich auch unsere Kinder unterstützen.

Wir konnten an 50 der jungen Mädchen aus dem „Girls Club“ ein „mooncup“ (= Menstruationstasse) verschenken. Das ist eine enorme Erleichterung für diese Mädchen. Es garantiert, dass sie IMMER die Schule besuchen können. Sie müssen nicht einmal im Monat aussetzen, weil sie keine Mittel für den Kauf der monatlichen Hygiene haben.

Die Frauen und Mütter bekamen als Weihnachtsgeschenk einen Kilo Zucker. Zucker ist sehr teuer und daher für die Armen unerschwinglich geworden.

Über Ihre/deine Unterstützung bei den laufenden Kosten des Schulbetriebes würden wir uns sehr freuen. 😊

Für eure unermüdliche Hilfe für unsere Schulkinder danken wir sehr herzlich!

Spendenkonto: Migosi Family Hope Austria
IBAN AT59 2011 1288 3595 8700

*** Wir haben eure Spenden 2024 an das Finanzamt für die Absetzung als Sonderausgabe bereits gemeldet. Achtung: von wenigen fehlt uns dazu das Geburtsdatum. Bitte um Meldung des Geburtstags! Ein Mail dazu ging im Jänner 2025 an alle Betroffenen. ***